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Lausbefall beim Mensch: Besonders häufig Kopfläuse

Die am weitesten verbreitete Läuseart ist die Kopflaus. Sie lebt vorwiegend in den Haaren von Kindern, da die Kleinen ihre Köpfe beim gemeinsamen Spielen gerne eng zusammenstecken. So kann es zu einer schnellen Verbreitung im Kindergarten oder in der Schule kommen - dann ist rasches Handeln gefragt. Für ausführlichere Informationen besuche unsere Seite zu Kopfläusen mit wichtigen Tipps rund um das Thema.

 

Alles Wissenswerte zur Kopflaus

Kind untersucht ihr Haar: Kopflaus ist die weitverbreitetste Läuseart.
NYDA® Hinweis

Kleiner Exkurs in die Welt der Läuse

Es gibt nicht nur Menschenläuse, sondern auch Pflanzen- und Tierläuse. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass sie sehr spezifisch sind und so gut wie nie den Wirt wechseln. Eine Katzenlaus bleibt beispielsweise im Fell von Katzen und auch die Läuse auf einer Pflanze wechseln nur innerhalb botanischer Wirte. Deshalb existieren so gut wie keine Übertragungen von Menschen auf Tiere und umgekehrt.

Eine bekannte und lästige Art von Läusen im Pflanzenreich ist die Wolllaus, auch Schmierlaus genannt. Sie gehört zur Gattung der Schildlaus und schadet der befallenen Pflanze gleich in dreifacher Form: Sie saugt den Lebenssaft aus, gibt dabei ein Gift ab und sondert Honigtau ab, der einen Rußtaupilz (Schwarzfleckenkrankheit) hervorruft.

Filzläuse: Die Plagegeister erkennen und mit der Behandlung starten

Filzläuse, auch Schamläuse genannt, befallen meistens den Intimbereich und gehören zu den eher unangenehmen Läusearten, die sich ebenfalls vom Blut eines Menschen ernähren. Meistens sind – im Gegensatz zu Kopfläusen – nicht Kinder, sondern Erwachsene betroffen. Ein Filzlausbefall sollte umgehend behandelt werden um eine Ausbreitung zu stoppen, denn der Läusebiss kann beim Menschen starkes Jucken verursachen und zu weiteren Symptomen, wie zum Beispiel Hautausschlag, führen.

So erkennst du Filzläuse

Die Filzlaus hat eine breitere Form als die Kopflaus, besitzt ausgeprägte Krallen an den 6 Beinen und misst etwa 1,5 Millimeter. Wie der zweite Name Schamlaus schon sagt, halten sich Filzläuse vorzugsweise in der Schambehaarung bei Menschen auf und sind so gut wie nie am Kopf anzutreffen. Ab und zu sind Filzläuse an den Brust- und Achselhaaren oder in der Gesichtsbehaarung, also in Bart und Augenbrauen oder Wimpern zu finden. Mit dem bloßen Auge sind Filzläuse aufgrund ihrer kleinen Körpergröße kaum zu erkennen, häufig spürt der Betroffene sie nur durch die auftretenden Beschwerden.

Durch diese Symptome macht sich ein Filzlausbefall bemerkbar:

  • Juckreiz durch den Speichel in den Bisswunden
  • graublaue Verfärbungen (auf Grund der Bisse) im Genitalbereich, auf den Oberschenkeln, am Gesäß oder Unterbauch und in den Achselhöhlen
  • Brennen und Juckreiz an den Augen (bei Befall der Augenbrauen und Wimpern)
  • geschwollene Lymphknoten
  • Hautausschlag

Die Übertragung von Filzläusen

Die Übertragung von Filzläusen ist in den meisten Fällen nur durch einen direkten intimen Körperkontakt (besonders durch Geschlechtsverkehr) möglich. In Ausnahmen kann eine Ansteckung auch durch das gemeinsame Verwenden von Handtüchern und Bettwäsche erfolgen. Das geschieht aber eher selten, da die Filzlaus weder fliegen noch springen kann und einen Menschen zum Überleben braucht. Ohne Wirt, das heißt durch fehlendes menschliches Blut, dehydrieren die Filzläuse nach wenigen Stunden.

Paar liegt im Bett: Filzläuse werden durch intimen Körperkontakt übertragen.

Filzlaus-Behandlung: Das solltest du unternehmen

Das Wichtigste vorweg: Filzläuse zählen nicht zu den Überträgern von Infektionskrankheiten. Der starke Juckreiz führt bei Betroffenen allerdings zu vermehrtem Kratzen, wodurch die Haut beschädigt werden kann. Der Körper ist an diesen wunden Stellen anfälliger für Bakterien, die so leichter eindringen und Auslöser einer Infektion sein können.

Bei der Behandlung von Filzläusen kommen neben Mittel mit Dimeticon auch Shampoos und Cremes mit Permethrin (Insektizid) zum Einsatz.1 Da die Haut an den befallenen Stellen häufig empfindlicher ist – sei vorsichtig beim Auftragen der Präparate. Die effektivste Lösung, die du zusätzlich anwenden sollten, lautet: Rasiere die entsprechenden Körperstellen vollständig, so haben die Parasiten keine Haare mehr zum Festhalten. 

Anwendung: Trage das jeweilige Mittel auf die befallenen Körperregionen auf und wasche die Rückstände nach entsprechender Einwirkzeit (diese entnimmst du dem Beipackzettel) gründlich ab. Wiederhole die Behandlung nach 8 bis 10 Tagen. Entferne, wenn die Wimpern betroffen sind, die Läuseeier mit den Fingern. Außerdem empfiehlt es sich, Bettwäsche, Handtücher und getragene Kleidung bei den üblichen Temperaturen zu waschen, um die Filzläuse abzutöten.

Läusearten bei Menschen: Die Kleiderlaus

Die Kleider- oder auch Körperlaus zeichnet sich durch eine große optische Ähnlichkeit zur Kopflaus aus. Sie ernährt sich ebenfalls vom Blut des Menschen. Im Vergleich zu den anderen Arten von Läusen lebt sie aber nicht direkt auf dem menschlichen Körper. Sie nistet sich in den Fasern von Kleidungsstücken ein und krabbelt nur auf den menschlichen Körper, wenn sie Nahrung aufnehmen will.

Wie erkennst du Kleiderläuse?

So kannst du die Kleiderlaus erkennen: Auch hier ist der Name Programm, denn diese Läuseart hält sich direkt in den Textilien auf, ihre Eier sind überwiegend an den Nähten zu finden. Sie ist mit ihren circa 3 bis 4 Millimetern - wie auch die Kopflaus -  größer als die Filzlaus. Insgesamt lässt sie sich äußerlich nicht von Kopfläusen unterscheiden. Kleiderläuse besitzen ebenfalls 6 Beine und weisen in der Regel eine beige bis bräunliche Farbe auf. Kleiderläuse lassen sich aufgrund ihrer Größe meist mit dem bloßen Auge erkennen oder fallen durch die Symptome auf, die der Speichel bei dem Saugen des Blutes verursacht: 

  • Juckreiz
  • Quaddeln, Kratzspuren und Knötchen
  • rötliche Färbung der Bissstellen

Außerdem halten Kleiderläuse sich gerne in Kleiderfalten auf und liegen mit Vorliebe nah am warmen Körper. Ihre Fortbewegung verläuft wie bei Kopfläusen: Kleiderläuse können nicht springen oder fliegen, sondern bewegen sich krabbelnd fort. 

NYDA® Tipp
Interessant:

Die Kleiderlaus tritt in Mitteleuropa eher selten auf und ist wie die anderen Lausarten extrem gut an den Menschen angepasst. Man vermutet, dass sich die Kleiderlaus aus der Kopflaus entwickelt hat, als die Menschheit begann, häufiger Kleidung zu tragen. 

Wie kommt es zu einem Kleiderlausbefall?

Die Übertragung der Kleiderlaus erfolgt hauptsächlich über engen Körperkontakt und das gemeinsame Tragen derselben Kleidung. Im Bett können Kleiderläuse ebenfalls zu finden sein, unter anderem durch verunreinigte Matratzen. Unhygienische Zustände und ein sehr enges Zusammenleben mit vielen Menschen begünstigen einen Läusebefall. 
Diese Läuseart stirbt ohne einen Wirt innerhalb einer Woche. 

Informationen zu Kleiderläusen: Bausteine bilden das Wort Info

Behandlung: Was tun, wenn ein Kleiderlausbefall vorliegt?

Sollte ein Befall mit Kleiderläusen im Haushalt festgestellt werden, ist es ratsam sich an das zuständige Gesundheitsamt zu wenden. Die Behandlung der Kleiderläuse kann dann in Hinblick auf die jeweiligen Lebensumstände festgelegt werden. Eine genauso wichtige Maßnahme wie die Beseitigung der Läuse stellt die Linderung der Symptome und somit der Läusebisse beim Menschen dar. Denn diese Läuseart kann durch ihren Speichel Krankheiten übertragen. So treten unter anderem Fleckfieber, Läuserückfallfieber und das Fünftagefieber als Folge auf, wobei dies in Mitteleuropa ebenfalls sehr selten ist.

Egal, welche der Läusearten dich plagt, sie sind alle äußerst unangenehm und bedürfen einer sofortigen Behandlung. Wichtig ist jedoch, dass du dir merkst: Kopfläuse sind kein Zeichen von mangelnder Hygiene. Welche Gerüchte zum Thema Kopfläuse noch existieren und ob sie der Wahrheit entsprechen beantworten wir in dem weiterführenden Text.

Gerüchte über Läuse

1 Feldmeier H. Pediculosis pubis - Eine Reiseerinnerung der unangenehmen Art. FTR 2007; 14(3): 121-123