Silikonöl

Silikonöle sind farblose, klare und ungiftige Flüssigkeiten. Sie werden durch chemische Synthese hergestellt; ihr wichtigster Bestandteil ist das Element Silizium, das allen Silikonen und Silikonölen den Namen gibt. Vor allem aufgrund ihrer exzellenten Kriecheigenschaften finden Silikonöle eine Vielzahl von Anwendungsgebieten: als Gleitmittel, Entschäumer oder Dichtungs- und Hydraulikflüssigkeit. In ihrer Funktion als kriechfähige Schmierstoffe werden sie lediglich von einigen Mineralölen übertroffen, neigen dafür aber nicht dazu, zu verharzen, zu bröckeln oder spröde zu werden. Auch im kosmetischen und medizinischen Bereich stellen Silikonöle einen unverzichtbaren Stoff dar – vor allem aufgrund ihrer schaumhemmenden Wirkung.

Eine Packung NYDA® express, das Silikonöl enthält, steht auf einem Regal im Badezimmer

Technischer Einsatz von Silikonöl in der Lebensmittelindustrie

Silikonöle bleiben auch unter extremen Witterungsbedingungen relativ konstant. Als Schmiermittel verringert es die Reibung zwischen Bauteilen aus Kunststoff, Metall, Gummi oder Glas. Es wird unter anderem im Fahrzeugbau (Getriebe, Dämpfung) und als Isolierung eingesetzt. Bestimmte Silikonöle werden auch zur Imprägnierung von Textilien verwendet. Aufgrund ihrer niedrigen Oberflächenspannung fungieren Silikonöle auch als Entschäumungsmittel in der Lebensmittelindustrie. Etwa bei der Produktion von Fruchtsäften, Konserven oder Marmeladen wird durch die Beigabe von Silikonölen ungewollte Schaumbildung verhindert. Am häufigsten wird dabei Polydimethylsiloxan verwendet. Es wird als Lebensmittelzusatzstoff nach europäischem Recht mit der Nummer E900 deklariert.

Silikonöle als Bestandteil von Kosmetika

Im kosmetischen Bereich werden Silikonöle als Zusatz in Hautcremes, Make-Up oder Sonnenschutzprodukten eingesetzt. Sie sorgen nicht nur für die nötige Geschmeidigkeit und erleichtern das Auftragen, sie schützen die Haut auch zusätzlich vor dem Austrocknen. Silikonöle sind nicht allergen und für den menschlichen Körper sehr gut verträglich. Sie finden sich daher auch in Zahnpasta, in Massageölen und auf Latex-Kondomen.

Medizinische Verwendung von Silikonöl

Als Werkstoff ist Silikonöl im medizinischen Bereich unter anderem in der plastischen Chirurgie (Silikongel in Implantaten) anzutreffen. Auch nach einer Glaskörper-Entfernung im Auge findet es als vorübergehendes Füllmaterial Verwendung. Da Silikonöle gleichzeitig ungiftig und schaumhemmend sind, kommen sie als Gegenmittel bei Vergiftungen mit Wasch- oder Spülmitteln zum Einsatz. Das Silikonöl wird aufgrund dieses Wirkprinzips auch bei Blähungen im Magen-Darm-Trakt angewandt. Dimeticon erzielt überdies hervorragende Ergebnisse als Mittel zur Bekämpfung von Kopfläusen (sogenanntes Pedikulozid). Hierbei kommen die hervorragenden Kriecheigenschaften des Silikonöls zum Tragen: das Öl kann – im Gegensatz zu Wasser mit seiner relativ hohen Oberflächenspannung – in die Atemöffnungen der Läuse eindringen und so die Luft in den Atemwegen verdrängen. Sowohl in Bezug auf die Läuse selbst als auch auf deren Eier (Nissen) empfiehlt sich eine physikalische Behandlung des Kopflausbefalls.